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Verunreinigungen

Anorganische Verunreinigungen


Hierzu zählen Glas, Kunststoffe und Metall. Steine sind für sich eine Kenngröße der Substratqualität. Verunreinigungen kommen gelegentlich in Komposten vor und wirken optisch störend oder können, wenn es sich um scharfe Gegenstände handelt, zu Verletzungen führen. Steine können Störungen an Maschinen bewirken und sind unerwünscht. Mineralische Ausgangsstoffe wie z. B. Bims, Blähperlit oder Blähton werden manchen Substraten (Baumsubstrate, Dachsubstrate, Substrate für Innenraumbegrünung etc.) gezielt zugesetzt, sind aber nicht als Steine zu definieren.

Im RAL-GZ 251(1) ist bei gütegesichertem Kompost für Glas, Metall und Kunststoffe > 2 mm ein Grenzwert von 0,5 % und für Steine > 5 mm ein Grenzwert von 5 % Trockenrückstand (Massenanteil) festgelegt worden.

Organische Verunreinigungen


Substratausgangsstoffe können in Ausnahmefällen organische Verunreinigungen enthalten. Der Vollständigkeit halber sollen sie aber erwähnt werden. Es handelt sich hierbei um Substanzen, die menschlicher Einwirkung zugeschrieben werden können. Im DIN-Fachbericht 90(2) wird ihr Vorkommen auf folgende Ursachen zurückgeführt:

  • Zugabe als Zusatzstoff zur Verbesserung spezifischer Produkteigenschaften
  • Spurenverunreinigungen aus Rückständen des Produktionsprozesses
  • allgemein vorhandene Hintergrundbelastung durch Verunreinigungen aus diffusen Quellen der Umwelt
  • lokale Verunreinigung aus einer Punktquelle am Ort der Extraktion
  • vorhandene Verunreinigung der Grundbestandteile des Substrats


Auf deutschen Torfgewinnungsflächen ist die Unkrautbekämpfung mit Herbiziden seit 1981 verboten. Auch in anderen Ländern mit Torfgewinnung ist Herbizideinsatz verboten. Hochmoortorf, der zu etwa 98 % (m/m) aus organischer Substanz besteht, kann Wirkstoffrückstände von Herbiziden hochgradig adsorbieren. Zudem erfolgt der mikrobielle Abbau erheblich langsamer als in Mineralböden. Die Verwendung von mit Herbizidrückständen kontaminiertem Torf (oder anderen Substratausgangsstoffen) kann in Kulturen eine verheerende Wirkung haben. Die Unkrautbekämpfung auf Torfgewinnungsflächen erfolgt daher ausschließlich mechanisch.

Bei der Verwendung von Holzhackschnitzeln und -fasern zur Substratherstellung wird vom Produzenten sichergestellt, dass keine Rückstände von Holzschutzmitteln enthalten sind. Heute wird in der Regel nur entsprechend zertifiziertes Ausgangsholz verwendet.

(1) RAL DEUTSCHES INSTITUT FÜR GÜTESICHERUNG UND KENNZEICHNUNG E. V. (2007): Güte-sicherung RAL-GZ 251 Kompost. Saint Augustin.
(2) DIN DEUTSCHES INSTITUT FÜR NORMUNG E. V. (2001): DIN-Fachbericht 90 Bodenverbesserungsmittel und Kultursubstrate – Leitfaden zur Sicherheit von Anwendern, der Umwelt und von Pflanzen; Deutsche Fassung CR 13455:1999. Beuth Verlag GmbH, Berlin.