Sand

Bodenkundlich sind Sande Sedimente, die durch Gesteinsverwitterung entstanden sind. Sandböden bestehen größtenteils aus Quarz (Siliciumoxid SiO2) und aus > 50 % der Kornfraktion Sand. Sandböden sind immer Gemische der Bodenarten Sand, Ton und Schluff. Sande haben Korndurchmesser von 0,063 bis 2,00 mm und werden entsprechend der deutschen Nomenklatur unterteilt in:

  • Grobsande: 630 bis 2.000 µm Ø
  • Mittelsande: 200 bis 630 µm Ø
  • Feinsande: 63 bis 200 µm Ø


Sande sind meist küstennahe oder festländische Ablagerungen des Wassers, z. B. des Schmelzwassers der Gletscher oder des Windes (Flugsande, Dünensande)(1) . In Substraten werden Sande möglichst in reiner, gewaschener Form verwendet.

Für sich allein hat Sand eine sehr gute Dränwirkung und eine geringe Wasserkapazität. Daher galten lange Zeit Sandbeimischungen von 30 % (v/v) und mehr zu Torf als für die Dränage unverzichtbarer Substratausgangsstoff. Tatsächlich aber reduziert Sand die Luftkapazität im Substrat und erhöht dessen Wasserhaltevermögen. Bedingt wird diese erhöhte Wasserkapazität durch die Zunahme des Feinporenanteils als Folge der Sandbeimischung.

Die Schüttdichte von Sand nach DIN EN 12580 liegt bei 1,5 bis 1,7 kg/l, ist somit schwer zu handhaben und erhöht bei Zumischung die Transportkosten des Substrats.
Wird Sand verwendet, dann für folgende Zweckbestimmungen:

  • zur Verbesserung der Benetzung (BRAGG spricht von Sand als Netzmittel(2) ) zur schnellen Austrocknung und Schrumpfung neigender Substrate
  • zur Verbesserung der Standfestigkeit von Topfpflanzen (hohe Schüttdichte)
  • früher als Zusatz (< 5 %) zu Presstopfsubstraten auf Schwarztorfbasis, um die Gleitfähigkeit der Werkzeuge bei der Presstopfherstellung zu verbessern und ihre Griffigkeit zu erhöhen; wegen des höheren Verschleißes der Geräte heute kaum noch


Vorausgesetzt, der zugesetzte Sand enthält keine Calciumcarbonat- oder Tonbeimengungen (pH-erhöhend), hat Sand keinen Einfluss auf die chemischen Eigenschaften des Substrats. Ob Kalk in Sand enthalten ist, kann durch Zugabe von verdünnter Salzsäure festgestellt werden: Schäumung und Blasenbildung deuten auf eine Kalkverunreinigung hin. Sand ist inert, verwittert kaum und wird während der Kultur weder chemisch, physikalisch noch biologisch verändert.

(1) BLUME, H.-P., BRÜMMER, G.W., HORN, R., KANDELER, E., KÖGEL-KNABNER, I., KRETZSCHMAR, R., STAHR, K. & WILKE, B.-M. (2010): Scheffer/Schachtschabel: Lehrbuch der Bodenkunde. 16. Auflage, Nachdruck 2013; Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg.
(2) BRAGG, N. (1998): Growing media. Grower Handbook 1, 2. Edition, Grower Books, Nexus Media Limited, Kent.