Gesamtporenvolumen

Der Ausgangsstoff und dessen Partikelgröße und -form wirken sich auf das Gefüge des Substrats aus. Hinzu kommen Einflüsse durch Topfvorgänge, Befüllen von Anzuchtkisten, Wurzelwachstum, den Transport innerhalb des Betriebs, Bewässerungsvorgänge und andere äußere Einwirkungen auf das Substrat. Die Partikel bilden Brücken, zwischen denen Hohlräume entstehen; das Volumen ist also nie vollständig durch feste Substanz ausgefüllt. Diese Hohlräume werden Poren genannt. Ausgangsstoffe mit großen oder sperrigen Partikeln wie Reisspelzen, Pinienrinde, Kokosfasern oder grob fraktioniertem Torf bilden Grobporen. Kleinere Partikel, wie in fein fraktionierten Torfen, Kokosmark oder Schwarztorf für Presstopferden, bilden Mittel- und Kleinporen. Grobporen enthalten überwiegend Luft. Mittelporen sind eher mit pflanzenverfügbarem Wasser gefüllt. Das in den Klein- und Kleinstporen befindliche Wasser ist zum größten Teil nicht pflanzenverfügbar. Luft- und Wasserhaushalt im Substrat sind somit von den Anteilen der unterschiedlich großen Poren abhängig.

Da sich der Porenanteil auf ein Volumen bezieht, wird er in % (v/v) angegeben. Die Poren zwischen den Partikeln bilden das äußere und die in den Partikeln das innere Porenvolumen. Zusammen ergeben sie das Gesamtporenvolumen (PS). Das nach DIN EN 13041(1) bestimmte PS ist eine Momentaufnahme für diese Kenngröße und gibt nur den Wert zum Zeitpunkt der Messung wieder, der sich während der Kultur, immer verändert. PS ist demnach keine konstante Größe während des Kulturverlaufs. Das Gesamtporenvolumen ist immer mit Luft und/oder Wasser gefüllt. Erreicht ein Substrat den Maximalwert der Wassersättigung, so liegt das Luftvolumen bei 0 %. Die Anteile an Luft und Wasser in den Poren hängen ab von der Kapazität des Substrats, Luft und Wasser zu speichern. Hierbei gibt es große Unterschiede zwischen den Ausgangsstoffen sowie durch ihre Aufbereitung, wie z. B. den Vermahlungsgrad, die Absiebung, den Zersetzungsgrad (bei Torf) oder den Rottegrad (bei Komposten oder Rindenhumus). Das Gesamtporenvolumen (PS) ist bei den meisten organischen Substratausgangsstoffen hoch und liegt bei etwa 94 % (v/v). Zusammen ergeben Wasserkapazität (WV) und Luftkapazität (AV) das Gesamtporenvolumen. Das Gesamtporenvolumen lässt aber keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Wasser- und Luftkapazität zu. So kann PS bei Reisspelzen 94 % (v/v) betragen, die Wasserkapazität aber nur bei 14 % (v/v) und die Luftkapazität bei 80 % (v/v) liegen. Bei gleichem PS-Wert kann die Wasserkapazität von Kokosmark bei 66 % (v/v) und die Luftkapazität bei 28 % (v/v) liegen.

(1) DIN DEUTSCHES INSTITUT FÜR NORMUNG E. V. (2012d): DIN EN 13041 Bodenverbesserungsmittel und Kultursubstrate – Bestimmung der physikalischen Eigenschaften Rohdichte (trocken), Luftkapazität, Wasserkapazität, Schrumpfungswert und Gesamtporenvolumen; Deutsche Fassung EN 13041:1999. Beuth Verlag GmbH, Berlin.