Bims
Bims und Schaumlava entstehen bei Vulkanausbrüchen. Das heiße Magma dehnt sich durch die eingeschlossenen Gase [(vorwiegend Wasserdampf, Kohlenstoff (CO2) und Schwefelwasserstoff (H2S)] aus. Im sich abkühlenden Magma bilden sich Bläschen, die im erkalteten und erstarrten Magma als Poren erhalten bleiben. Ist der Porenanteil hoch, spricht man von Bims, ist er niedrig, spricht man von Schaumlava. Eine genaue Abgrenzung, basierend auf substratanalytischen Methoden, gibt es nicht. Nennenswerte Vorkommen befinden sich in der Eifel, auf Teneriffa (genannt Picon), Island, Gyali (Griechenland), in der Türkei sowie in Italien.Eigenschaften und Verwendung
Bims und Schaumlava lassen sich aufgrund ihrer mineralogischen Zusammensetzung meistens farblich gut unterscheiden: Bims ist meistens gelblich-weiß bis grau und Schaumlava ist überwiegend rotbraun bis grauschwarz. Für die chemischen Eigenschaften hat die mineralogische Zusammensetzung kaum eine Bedeutung, physikalisch gibt es gewisse Unterschiede.
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Der pH-Wert ist recht hoch, weshalb bei der Verwendung von Bims und Schaumlava in Substraten meistens pH-senkende Stoffe zugemischt werden. Der Salzgehalt ist niedrig und fast ausschließlich vom enthaltenen Kalium verursacht. Die Kationenaustauschkapazität ist niedrig.
Das Gesamtporenvolumen von Schaumlava ist niedriger als das von Bims, wobei sich nur geringe Unterschiede in der Luftkapazität ergeben. Hingegen ist die Wasserkapazität von Schaumlava niedriger als die von Bims.
Entstehungsbedingt sind beide Ausgangsstoffe frei von anorganischen und organischen Verunreinigungen(1) .
Neben ihrer hauptsächlichen Verwendung im Tiefbau und bei der Herstellung von Leicht- und Wärmedämmstoffen werden Bims und Schaumlava im Garten- und Landschaftsbau und Produktionsgartenbau eingesetzt, um strukturstabile Substrate zu erzielen. So spielen sie eine Rolle bei der Herstellung von Dachgartensubstraten, Baumsubstraten und Substraten für die Innenraumbegrünung, häufig in Mischung mit anderen Substratausgangsstoffen(2) . Bei der Produktion von Kultursubstraten für den Produktionsgartenbau und Blumenerden spielen Bims und Schaumlava – abgesehen vom gelegentlichen Einsatz bei Containersubstraten – eher eine untergeordnete Rolle.
(1) JAUCH, M. (2009): Mineralische Substrate und Substratzuschlagstoffe, Poröses Vulkangestein ̶ Schaumlava und Bims. Informationsdienst Weihenstephan, Ausgabe März. Staatliche Forschungsanstalt für Gartenbau Weihenstephan.
(2) FISCHER, P. (2010): KULTURSUBSTRATE IM GARTENBAU. Hrsg.: aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V., Bonn; aid: 1085, 56 S.