Boden

Im Scheffer/Schachtschabel, Lehrbuch der Bodenkunde (BLUME et al. 2010), werden Böden als belebter Teil der oberen Erdkruste beschrieben. Sie haben eine Mächtigkeit von wenigen Zentimetern bis zu mehreren Zeh-nermetern. Sie sind nach unten durch festes oder lockeres Gestein, nach oben meist durch eine Vegetationsdecke begrenzt. Zur Seite gehen sie in benachbarte Böden über. Böden bestehen aus Mineralien und organischer Substanz, die das Bodengefüge mit Hohlräumen bilden. Diese sind mit Wasser und darin gelösten Stoffen sowie der Bodenluft gefüllt. Böden können je Gramm Millionen von Organismen enthalten. Bodenbildung ist ein fortlaufender Prozess, bei dem Gestein und abgestorbene Pflanzenteile dem Klima und bestimmten Prozessen ausgesetzt sind. Bodenbildende Umwandlungsprozesse sind Gesteinsverwitterung, Mineralumwandlung, Verlehmung sowie Zersetzung organischer Substanz und Humifizierung. Zu den bodenbildenden Umlagerungsprozessen gehören Ent- und Versalzung, Entkalkung und Carbonatisierung, Tonverlagerung sowie Podsolierung. Diese Prozesse führen zu den für die verschiedenen Böden typischen Bodenhorizonten.

Viele Böden unserer Erde sind noch natürliche, nicht vom Menschen genutzte Böden. Weltweit betrachtet trifft das auch auf Moorböden zu. Seit jeher werden Böden aber auch als Standort für landwirtschaftliche Kulturpflanzen genutzt; man spricht von Kulturböden. Auch im Gartenbau gibt es viele Bereiche, in denen der Boden als unmittelbarer Standort für Pflanzungen dient: in Baumschulen, im Freilandgemüsebau, Freilandzierpflanzenbau und Obstbau. Man spricht dann von bodenabhängigen oder Insitu-Pflanzungen.