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Rohdichte (Volumengewicht)

Bei der Rohdichte werden zwei Grundeigenschaften des Substrats in Relation zueinander gesetzt: das Gewicht und das Volumen. Daher wird die Rohdichte auch als Volumengewicht bezeichnet. Die Rohdichte kann man beziehen auf das Substrat in feuchtem Zustand (in der Regel der aktuelle Feuchtigkeitsgehalt bei Probenanlieferung); dann wird sie als Rohdichtefeucht bezeichnet. Auf das Material in trockenem Zustand bezogen (0 % Feuchtigkeitsgehalt nach Trocknung bei 105 ± 2 °C) spricht man von Rohdichtetrocken.

Nach VDLUFA-Methode ist die Rohdichtetrocken (Volumengewichttrocken) die Masse einer nach standardisierten Bedingungen eingerüttelten Probe nach Trocknung bei 105 °C bezogen auf ein Volumen, angegeben in g/l.

Gemäß DIN EN 13041(1) ist die Rohdichtetrocken der Quotient aus Trockenmasse und Volumen einer Probe in g/l oder anders ausgedrückt: die Masse einer bei –10 hPa entwässerten und bei 105 °C getrockneten Probe in g/l.

In Deutschland und vielen anderen Ländern wird die Rohdichte in g/l angegeben; manchmal liest man auch die Einheiten g/ml, g/m³ oder kg/l. Die ermittelte Rohdichte ist immer abhängig von der Art (organisch oder mineralisch) sowie der Größe und Form der Partikel. Zudem spielen äußere Kräfte bei der methodischen Bestimmung der Rohdichte eine wesentliche Rolle und haben Einfluss auf das Messergebnis. Solche Kräfte können ein auf das Substrat gesetztes Gewicht (DIN EN 13040) oder das Einrütteln des Substrats in ein Behältnis (VDLUFA-Methode) sein. Beide Vorgehensweisen sollen die in der gärtnerischen Praxis durch Topfen oder ähnliche Gebrauchsvorgänge eingestellte Lagerungsdichte nachempfinden, spiegeln diese aber nicht exakt. Das Messergebnis ist die jeweils methodenbedingte Rohdichtefeucht.

Gemäß DIN EN 13040(2) ist die Laborschüttdichte (DBD) die unter festgelegten Bedingungen ermittelte Dichte einer verdichteten Probe, angegeben in g/l. Die Laborschüttdichte ist im Prinzip gleichzusetzen mit der Rohdichtefeucht. Die Bezeichnung Laborschüttdichte wurde gewählt, um von der Schüttdichte nach DIN EN 12580(3) zu differenzieren. Die Laborschüttdichte ist die Grundlage für die Substrateinwaage für die Bestimmung des pH-Wertes, des EC-Wertes, der wasserlöslichen und der CAT-löslichen Nährstoffe nach Europäischen Normen.

Wichtig ist die Rohdichte als Bezugsgröße bei der Angabe von löslichen bzw. verfügbaren Nährstoffgehalten. Ferner steht das Gesamtporenvolumen in einem bestimmten Verhältnis zur Rohdichte: Je höher die Rohdichte, desto niedriger ist das Gesamtporenvolumen und umgekehrt. Die Rohdichte spielt für den Substratproduzenten bei der Auswahl von Ausgangsstoffen, Herstellung, Abpackung und dem Transport eine große Rolle. Je leichter ein Substrat ist, desto einfacher die Handhabung und der Transport in allen relevanten gartenbaulichen Einsatzbereichen. Zudem führen hohe Rohdichten zu höheren Transportkosten. Hohe Rohdichten verbessern die Standfestigkeit von Pflanzen in Töpfen und Containern.

(1) DIN DEUTSCHES INSTITUT FÜR NORMUNG E. V. (2012): DIN EN 13041 Bodenverbesserungsmittel und Kultursubstrate – Bestimmung der physikalischen Eigenschaften Rohdichte (trocken), Luftkapazität, Wasserkapazität, Schrumpfungswert und Gesamtporenvolumen; Deutsche Fassung EN 13041:1999. Beuth Verlag GmbH, Berlin.
(2) DIN DEUTSCHES INSTITUT FÜR NORMUNG E. V. (2008): DIN EN 13040 Bodenverbesserungsmittel und Kultursubstrate – Probenherstellung für chemische und physikalische Untersuchungen, Bestimmung des Trockenrückstandes, des Feuchtigkeitsgehaltes und der Laborschüttdichte; Deutsche Fassung EN 13040:1999. Beuth Verlag GmbH, Berlin.
(3) DIN DEUTSCHES INSTITUT FÜR NORMUNG E. V. (2014): DIN EN 12580 Bestimmung der Menge – Bodenverbesserungsmittel und Kultursubstrate; Deutsche Fassung EN 12580:1999. Beuth Verlag GmbH, Berlin.