Pflanzenansprüche und Kulturverfahren
Heute wird eine kaum übersehbare Anzahl verschiedener Pflanzenarten kultiviert. Die verschiedensten Wachstumsbedingungen wie die Bewässerung, Düngungsmaßnahmen, Licht- und Temperaturverhältnisse sowie Luftfeuchtigkeit müssen kontrolliert und gesteuert werden. Je nach Kulturstadium, ob Aussaat, Stecklings-, Pikier- oder Topfstadium, ob Gewächshaus- oder Freilandkultur, die Ansprüche der Kulturpflanze setzen bestimmte Kulturverfahren voraus und diese bedingen bestimmte Kultursubstrate für den Produktionsgartenbau. Wichtig ist auch die Abstimmung des Substrats auf die Art der Substratverarbeitung, z. B. mit Fülllinien oder automatisiertes Topfen und Pikieren. Prinzipiell können diese Ansprüche auf die Erfordernisse im Hobbygartenbau übertragen werden, wenn auch nicht auf gleichem Niveau. Daher müssen für die verschiedensten Einsatzbereiche teilweise sehr unterschiedliche Substrate formuliert werden. Allerdings kann ein und dasselbe Substrat zu verschiedenen Pflanzenqualitäten in verschiedenen Betrieben führen, wenn es bei unterschiedlichen Bedingungen eingesetzt wird. Die Herstellung von Standardsubstraten reduziert den Kosten- und Lagerungsaufwand beim Substrathersteller. Spezialsubstrate, die für Einzelbetriebe produziert werden, sowie Mischungen für Sonderkulturen erhöhen die Komplexität beim Substrathersteller durch die Beschaffung und Lagerung von mehr Substratausgangsstoffen und -zusätzen. Allein die daraus resultierende hohe Anzahl an Substratrezepturen, die in die Tausende gehen kann, und der interne Verwaltungsaufwand sind betriebswirtschaftlich zu berücksichtigende Faktoren.