Preis

Industriell hergestellte Kultursubstrate und Blumenerden werden in großer Vielfalt angeboten und unterliegen dem preislichen Konkurrenzdruck vieler Anbieter. Der Preis ist ein Endscheidungskriterium für den Kauf eines Kultursubstrats oder einer Blumenerde. Der Substrateignung der Substratausgangsstoffe und -zusätze und daraus hergestellter Substrate ist in jedem Fall mehr Bedeutung beizumessen als dem Substratpreis. Da im gärtnerischen Produktionsbetrieb das Betriebsmittel Substrat nur wenige Prozent der Produktionskosten ausmacht, sollte der Preis nicht das Hauptkriterium für die Kaufentscheidung sein. Die Preisgestaltung ist vorrangig abhängig von den Einkaufskosten für Ausgangsstoffe und Zusätze sowie allen Produktions- und Verarbeitungskosten und Kosten für Transport und Warendistribution. Zudem muss der Verkaufspreis einen Gewinn beinhalten, um die nachhaltige Unternehmensentwicklung mit abzusichern.

Konkurrierende Nutzungen


Die Substratwirtschaft ist für manche Ausgangsstoffe nicht der alleinige Kundenbereich, sondern steht im Wettbewerb mit anderen Wirtschaftsbereichen, wie der Energiewirtschaft. So können staatliche Subventionen die Preisfindung beeinflussen, wie es für Holz, Rinde und holzige Kompost-Inputstoffe seit Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes am 29. März 2003 der Fall ist. Es ist nicht nur der Marktpreis für Holz und Rinde als Rohstoffe gestiegen, dadurch ist auch die verfügbare Menge dieser Ausgangsstoffe für die Verwendung in Substraten zurückgegangen. Bei mineralischen Düngemitteln spielt die weltweite Rohstoffsituation eine wichtige Rolle, denn bei Rohstoffknappheit und hoher Nachfrage steigt der Einkaufspreis, was sich auf den Substratpreis auswirken kann.

Produktionskosten


Substratausgangsstoffe bzw. -rohstoffe müssen der natürlichen Lagerstätte entnommen (z. B. Torf, Ton, Perlit, Vermiculit, Sand) oder getrennt gesammelt und behandelt werden (z. B. Grünkompost, Holzfasern, Kokosmark und Rindenhumus) und durchlaufen unterschiedliche Aufbereitungs- und Verarbeitungsprozesse (z. B. Mahlen, Fraktionieren, Sieben, Expandieren). Diese Prozesse fließen als Investitions-, Verarbeitungs- und Energiekosten in jede Preiskalkulation. Werden Ausgangsstoffe betriebsintern vom Substrathersteller produziert (z. B. Komposte, Holzfaserstoffe, Torf), sind die Kosten meist niedriger als beim Zukauf.

Kultursubstrate und Blumenerden werden in automatisierten Anlagen produziert, deren Bedienung und Wartung ein hohes Maß an Fachwissen sowie Maschinenkenntnisse verlangt. Je nach Produktionsstandort (z. B. In- oder Ausland) fallen entsprechend dem dortigen Lohnkostenniveau und vereinbarten Sozialleistungen unterschiedliche Kosten für die Mitarbeitervergütung an.

Kosten der Gütesicherung


Aufgrund der gartenbaulichen Ansprüche ist der Aufwand für die Qualitätssicherung des Substrats sehr hoch. Interne Produktionskontrollen wie auch die externe Überwachung und Prüfung gemäß den jeweiligen Qualitätssicherungssystemen, den verschiedenen Richtlinien für den ökologischen Anbau, der Unternehmenszertifizierung nach Qualitätsmanagementnormen der Normenreihe ISO 9001, der Umweltmanagementnorm ISO 14001 oder anderen Zertifizierungssystemen wirken sich unweigerlich auf den Substratpreis aus.

Fracht- und Transportkosten


Fracht- und Transportkosten nehmen aufgrund der Kraftstoffpreise einen großen Anteil der Gesamtkosten ein, sowohl beim Transport von Ausgangsstoffen zum Werk als auch bei der Distribution zum Kunden. Der Standort des Produktionswerkes ist daher ein wichtiger Faktor bei der Kostenstruktur. Transportkosten wirken sich umso mehr aus, je höher die Schüttdichte eines Ausgangsstoffes oder Substrats ist. So hat Grünkompost beispielsweise eine etwa 6-fach höhere Schüttdichte (ca. 600 kg/m³ nach EN 12580) als Holzfasern (ca. 100 kg/m³), wodurch die Transportkosten je Volumeneinheit Kompost deutlich höher liegen als bei Holzfasern. Substratzusätze wie Kalk, Dünger und Netzmittel werden vom Substratproduzenten in der Regel als Fertigprodukte zugekauft. Bei Zusätzen ist die Kostenspanne sehr groß und reicht je nach Produkt von Cent-Beträgen bis zu mehreren Euro je m³ Fertigsubstrat. Die Transportkosten für Substratzusätze je m³ Substrat können daher stark variieren, wirken sich aber deutlich weniger aus.