Hobbybereich

Nach allgemeinem Verständnis unterscheiden sich Kultursubstrate von Substraten für den Hobbybereich nur dadurch, dass sie nicht im Produktionsgartenbau, sondern im Hobbybereich eingesetzt werden. Landläufig werden solche Substrate als Blumenerden bezeichnet. (Unter Blumenerden werden Substrate mit erdigem Charakter verstanden, womit z. B. Blähton für Hydrokulturen oder gebrannte Tongranulate wie z. B. Seramis® ausgenommen wären.) Im Gegensatz zum Endverbraucher stellt jedoch der Produktionsgärtner meistens ganz spezifische, manchmal individuelle Qualitätsansprüche an das Substrat. Damit soll aber nicht ausgedrückt werden, dass die Qualität von Blumenerden zwangsläufig minderwertiger ist.

Kultursubstrate und Blumenerden bestehen weitgehend aus den gleichen Ausgangsstoffen. Hochmoortorf ist meist die Hauptkomponente, die je nach Verwendung mit Kompost, Rindenhumus, Holzfasern, Kokos, Sand, Blähperlit oder anderen Stoffen ergänzt wird. Bestanden die meisten Blumenerden vor dreißig Jahren vornehmlich nur aus Torf, so ist heute die Mitverwendung vor allem von Kompost ein deutlicher Trend im Hobbybereich, um im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu agieren. Dieser Trend ist im Hobbybereich einfacher zu vollziehen als im Profibereich. Torffreie Blumenerden verschiedener Hersteller sind erhältlich und basieren häufig auf Kokos, Kompost, Holzfaserstoffen, Faserxylit, Rindenhumus und Pinienrinde.

Blumenerden können das Gütezeichen nach RAL-GZ 250(1) tragen, wenn sie die Güte- und Prüfbestimmungen der Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen e. V. erfüllen. Die dafür freiwillig zu erfüllenden Merkmale und Wertebereiche sind in Tabelle 66 aufgeführt. Gegenüber RAL-gütegesicherten Kultursubstraten besteht bei Blumenerden keine Einteilung nach Aufdüngung bzw. Salzgehalt oder nach ihrer Struktur. Wie bei Kultursubstraten müssen die verwendeten Ausgangsstoffe RAL-gütegesichert sein, wenn für sie eine Gütesicherung besteht.

Wie Kultursubstrate unterliegen Blumenerden den düngemittelrechtlichen Bestimmungen der Düngemittelverordnung und sind somit kennzeichnungspflichtig.

Tabelle 66: Gütemerkmale und Prüfbestimmungen für Blumenerden nach RAL-GZ 250Vergrößerte Darstellung von: Tabelle 66: Gütemerkmale und Prüfbestimmungen für Blumenerden nach RAL-GZ 250
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(1) RAL DEUTSCHES INSTITUT FÜR GÜTESICHERUNG UND KENNZEICHNUNG E. V. (2015): Gütesicherung RAL-GZ 250 Substrate für Pflanzen. Saint Augustin.