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Dosieren und Mischen

Von Hand dreimalig über Schüttkegel umgesetzte Substratmischungen waren früher gärtnerische Praxis. Diese Mischmöglichkeit kommt für kleine Substratmengen bei der Eigenmischung oder bei Versuchsmischungen in Betracht. Die heutigen Anforderungen an die Homogenität des Substrats sind sehr hoch, insbesondere dann, wenn Kleinstmengen an Zusätzen zugegeben werden. Sie können wesentlich zuverlässiger mit moderner Dosier- und Mischtechnik erfüllt werden. Computergesteuerte Substratmischanlagen und die Vorratshaltung der benötigten Substratausgangsstoffe unterschiedlicher Fraktionen sowie eine große Auswahl an Substratzusätzen ermöglichen es dem Substrathersteller, dem Produktionsgartenbau wie auch dem Endverbraucher ein breites Sortiment an Substraten zur Verfügung zu stellen. Ein Substrattyp kann über Jahre hinweg nur dann homogen hergestellt werden, wenn die Ausgangsstoffe langfristig über gleichbleibende Eigenschaften verfügen. Im Substratwerk können Qualitätsschwankungen durch Zukauf und Zumischung entsprechender Qualitäten der Ausgangsstoffe kompensiert werden, um die vorgegebenen Eigenschaften eines bestimmten Substrattyps einzuhalten.

Substrate werden nach Volumen eingesetzt, weshalb die Dosierung von Kalk, Düngern, Tensiden und anderen Zusätzen nach Gewicht auf ein Volumen bezogen erfolgt. Beim Einmischen dieser Zusätze erlauben Chargen- und Durchlaufmischer die größtmögliche Produkthomogenität. Chargenmischer mischen diskontinuierlich ein bestimmtes Materialvolumen mit den erforderlichen Zusätzen. Sie sind für Kleinstmengen geeignet (Zementmischer sind auch Chargenmischer).

Abbildung 34: Vorratsbunker mit verschiedenen Substratausgangsstoffen (© Schmilewski)Vergrößerte Darstellung von: Abbildung 34: Vorratsbunker mit verschiedenen Substratausgangsstoffen (© Schmilewski)


Moderne Substratwerke setzen zur größeren Produktivität kontinuierlich arbeitende Durchlaufmischer ein, die in komplette Produktionslinien integriert sind.

Aus Vorratsbunkern (Abbildung 34) werden Ausgangsstoffe in Dosierbunker transportiert, die hintereinander über einem Fließband angebracht sind und computergesteuert exakte Volumina der jeweiligen Ausgangsstoffe pro Zeiteinheit auf das Fließband abgeben. Dosiereinheiten setzen dem Materialstrom Kalk, Dünger und andere Zusätze zu. In einer Mischschnecke oder Mischtrommel werden die Ausgangsstoffe und Zusätze zu einem Substrat homogenisiert. Anschließend wird das Fertigsubstrat als Sackware über eine automatische Sackabfüllanlage in das gewünschte Gebinde abgefüllt. Dort werden die Säcke von einer Endlosrolle abgetrennt, befüllt, durch Aufstampfen verdichtet, verschweißt, gebügelt, eventuell mit betriebsinternen Angaben per Laser- oder Thermotransferdrucker codiert, auf Paletten geschichtet und mit Folie umwickelt. Ballen und Großballen werden durch hohen Druck verdichtet in Ballenanlagen produziert. Alle Abläufe sind automatisiert. Im Hallen- oder Freilager wird die palettierte Ware bis zum Abtransport zwischengelagert. Lose Ware wird direkt auf Lkws gefüllt, um direkt zum Gartenbaubetrieb gefahren zu werden. Abbildung 35 stellt den Materialfluss von Kultursubstraten und Blumenerden von der Gewinnung bis zum Abnehmer dar.

Abbildung 35: Materialfluss von Kultursubstraten und BlumenerdenVergrößerte Darstellung von: Abbildung 35: Materialfluss von Kultursubstraten und Blumenerden
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(1) DIW Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (1999): Die wirtschaftliche Bedeutung von Kultursubstraten auf Torfbasis für die pflanzliche Produktion – insbesondere im Erwerbsgartenbau; Gutachten im Auftrag des Bundesverbandes Torf- und Humuswirtschaft e. V., Berlin.