Kalk

Ist der pH-Wert eines Substrats nicht richtig eingestellt, kann dies gleich zu Kulturbeginn zu Wachstumsproblemen führen. Je größer die Abweichung vom pH-Optimum ist, desto größer der Schaden, da der pH-Wert eines Substrats für die Nährstoffverfügbarkeit ausschlaggebend ist – das gilt vor allem für Spurennährstoffe. Mit dem Zusatz von Kalk kann der pH-Wert der Substratmischung angehoben werden.
Bei der Herstellung von Substraten wird mit Kalk die Neutralisation von Säure (H+-Ionen) angestrebt. Die Kalkwirkung beruht auf der Anhebung des pH-Wertes im Substrat und zum anderen auf dem Zusatz des Nährelementes Calcium. Die Kalkung kann mit unterschiedlichen Kalken erfolgen.
Kalkstein (CaCO3) ist das Ausgangsmaterial für sogenannte Düngekalke, die zur pH-Anhebung eingesetzt werden. Bei der Herstellung von Kultursubstraten wird fast ausschließlich Calciumcarbonat verwendet. Calciumcarbonat sowie kohlensaure Magnesiumkalke werden durch Trocknen und Vermahlen des Kalkgesteins produziert.
Weitere Kalke sind Calciumoxid (CaO = Branntkalk), Calciumhydroxid [Ca(OH)2 = Löschkalk] und Hüttenkalk (CaSiO4). Der unterschiedliche CaO-Gehalt beziehungsweise CaCO3-Gehalt der Kalke ist bei der Aufkalkung zu berücksichtigen.



(1) GÜNTHER, J., BARTELS, W., SCHMILEWSKI, G., HENZE, R. & POLLEHN, J. (1990): The effect of calcium carbonate on the pH of peat substrates during storage as influenced by the quantity and fineness of limestone. Proc. Int. Conf. on ‚Peat production and use‘, June 11-15, 1990, Jyväskylä.
(2) GÜNTHER, F., GÜNTHER, J. & BARTELS, W. (1972): Über den Einfluß der Korngröße und weiterer Eigenschaften von kohlensauren Kalkdüngemitteln bei der Aufkalkung von Torf und Torfkultursubstraten. Torfnachrichten 22: 3-16.
(3) RAL DEUTSCHES INSTITUT FÜR GÜTESICHERUNG UND KENNZEICHNUNG E. V. (1995): Gütesicherung RAL-GZ 545 Düngekalk. Saint Augustin.
(4) HENZE, R. (1986): Turbulenzen am Düngemittelmarkt. Ernährungsdienst 8. März 1986. Hrsg.: Düngekalk-Hauptgemeinschaft im Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e. V., Köln.
(5) SAUERBECK, D. & RIETZ, E. (1984): Ein Verfahren zur Bestimmung der Reaktionsfähigkeit kohlensaurer Düngekalke. Landwirtschaftliche Forschung: S. 682-690.