weitere

Neben allen oben genannten mineralischen Substratausgangsstoffen gibt es weitere, die aber weit weniger oder gar nicht in Kultursubstraten und Blumenerden Verwendung finden. Ihre Einsatzgebiete sind die unterschiedlichen Dachgartensubstrate und Baumsubstrate, die hier nicht umfänglich abgehandelt sind. Zu solchen Ausgangsstoffen, die häufig andere Eigenschaften als Kultursubstrate und Blumenerden aufweisen müssen (z. B. Frostbeständigkeit und Verdichtbarkeit) und zum Teil nach anderen Untersuchungsmethoden analysiert werden (z. B. FLL-Methoden für Dachgartensubstrate), zählen beispielsweise Blähschiefer, Kesselsand, Rostasche, Zeolithe und Ziegelsplitt. Auch ist die Verwendung von Mineralwolle-Flocken praktisch bedeutungslos geworden, weshalb hier nicht darauf eingegangen wird.

Mineralwolle-Matten und -Würfel


Im Prinzip handelt es sich bei der Pflanzenkultur in vorgeformten Mineralwolle-Matten und -Würfeln um eine Form der Hydrokultur, die im Produktionsgartenbau durchaus einen Stellenwert hat. Hauptverwendungsbereich für Mineralwolle ist im Baugewerbe als Isoliermaterial. Mineralwolle-Produkte für den Gartenbau werden nur noch in den Niederlanden (Produktionsmenge ca. 0,5 Millionen m³) und Frankreich (Produktionsmenge ca. 30.000 m³) hergestellt.
Diabas, ein Erstarrungsgestein der Gruppe der Vulcanite, ist das Ausgangsgestein für die Herstellung von Mineralwolle, dem etwa 20 % Kalk und 20 % Koks für den Schmelzvorgang bei etwa 1.600 °C zugegeben werden. Die Schmelzmasse wird in einem speziellen Schleudervorgang zu Fasern mit einer Länge von ca. 3 mm und einer Dicke von ca. 0,005 mm versponnen. Dicke und Faserrichtung können bei der Herstellung entsprechend dem Einsatzbereich eingestellt werden. Vor dem Erkalten werden der Fasermasse Phenolharze zugegeben, die die Fasern binden und in bestimmten Abständen voneinander halten. In einem Härteprozess werden dann Matten oder Würfel gepresst. Vorgeformt und folienumwickelt finden die Matten bzw. Würfel im Pflanzenbau Verwendung.

Abbildung 25: Kultur von Tomaten in Mineral-wolle-Würfeln (© GRODAN)Vergrößerte Darstellung von: Abbildung 25: Kultur von Tomaten in Mineral-wolle-Würfeln (© GRODAN)


Eigenschaften und Verwendung


Die Mineralwolle-Matten und -Würfel sind nach der Herstellung steril und inert. Wie andere Ausgangsstoffe können sie aber im Kulturverlauf von Mikroorganismen besiedelt werden.
Vor der Verwendung sollten die Matten vollständig wassergesättigt werden, um den Benetzungswiderstand zu brechen. Danach sollten sie nicht austrocknen, um die weitere Benetzung über die Bewässerung zu gewährleisten. Gleichmäßige und ausreichende Bewässerungsintervalle sind dabei entscheidend. WEVER & KIPP stellen fest, dass die Wasserverteilung in den Matten maßgeblich von der Faserrichtung und der Dichte der Matten beeinflusst wird(1) .
Gut bekannt ist die Verwendung von Mineralwolle-Matten beim Anbau von Fruchtgemüsen wie Auberginen, Gurken, Paprika und Tomaten. Auch im Schnittblumenanbau (z. B. Rosen) finden sie Verwendung. Mineralwolle-Würfel werden für die Jungpflanzenanzucht verwendet.
Es werden bei Weitem nicht alle gebrauchten Matten und Würfel recycelt, aber ein Teil wird bei der Produktion wiederverwertet. Ein Großteil landet auf der Deponie und stellt ein Entsorgungsproblem dar.

(1) WEVER, G. & KIPP, J. A. (1998): Characterisation of the hydrophysical behaviour of stonewool. Proc. 16th World Congress of Soil Science, Montpellier.